Hinter dem Eisernen Vorhang. Fotografien von Judith Gilbert

US-amerikanische Touristen in der DDR? Gab es so etwas? Die New Yorker Fotografin Judith Gilbert, seit Ende der 1980er Jahre in Deutschland lebend, war eine von ihnen. Im Rahmen einer Studienreise der Liga für Völkerfreundschaft besuchte sie 1983 die DDR.

Die penibel organisierte und abgeschirmte 14tägige Reise führte sie unter anderem nach Berlin, Leipzig und Jena. Den Mittelpunkt bildete jedoch Gera. Hier wohnte die vierköpfige Gruppe acht Tage im Interhotel und unternahm Ausflüge in die weitere Umgebung.

Das Stadtmuseum Gera präsentiert ab 26. Oktober 2019 eine Auswahl von 43 auf dieser Reise entstandenen Fotografien. Die Aufnahmen zeigen den Alltag im sozialistischen Teil Deutschlands einige Jahre vor der Friedlichen Revolution 1989.

Für Judith Gilbert war es eine Reise hinter den Eisernen Vorhang in eine ihr fremde Welt. Ihre Fotografien bieten daher eine besondere Perspektive: einen Blick von außen auf die DDR.

Dem entsprechend anders als die eines Einheimischen ist ihre Sichtweise. Ihre Bilder und Motive zeigen immer wieder Alltägliches, für die Geraer nicht des Fotografierens wert, für Judith Gilbert dagegen bedeutsam, faszinierend oder auch merkwürdig.


Die Ausstellung wird am Samstag den 26.10. um 14.00 Uhr im Beisein der Fotografin eröffnet. Interessenten sind herzlich eingeladen.

Text: Gera.de