• Deutschland befindet sich im Fußballrausch und da heißt es u.a. Flagge zeigen.


    Ich wusste gar nicht, dass ein einfaches Winkelemt so ein kommunikatives Mittel sein kann. Seit ich meinen "Wagen" beflaggt habe werde ich von soooo vielen Leuten gegrüßt und angehupt.


    Ps: Kann mir einer erklären ob das ein besonderer Fußballergruß ist Faust mit ausgestreckten Mittelfinger?


    Sylvio

    <p><span style="font-size: 10pt"><span style="font-family: comic sans ms">"Politik ist die Kunst, die Menschen so zu bescheissen, dass sie das Gefühl haben, sie hätten sich das schon immer gewünscht."</span></span></p>

  • Finde ich nicht. Trotz aller Probleme fand ich den auf einmal einsetzenden Nationalstolz bei der letztem WM wunderbar.


    Wenn die Amis vor fast jeden Haus ihre Fahne haben, so sollten wir unsere auch an die Autos machen.


    Und wenn es nur der Stolz auf die Fussballmannschaft ist- seit 2006 traut man sich wieder Flagge zu zeigen, ohne gleich als Nationalsozialist angesehen zu werden.


    Finde ich gut so, auch wenn ich selbst keine Fahne am Auto habe.

  • Oh Gott!
    Persönlich muss ich sagen, dass mir dieses elende Gefalgge auf den Nerv geht. Plötzlich, zu Fußballmeisterschaften sind alle ganz National und patriotistisch. Aber sobald das vorbei ist, verschwinden die Flaggen wieder und es wird am Stammtisch auf Deutschland geschimpft und alles schlecht gemacht.
    Das gleiche zur Handball WM. Die Vorrundenspiele haben so gut wie keinen interessiert. Und plötzlich stand Deutschland im Halbfinale. Schließlich brachte das mal die Tagesschau. Alle waren Handball- und Deutschlandbegeistert. Deutschland war im Finale und letztlich Weltmeister: alle haben sich das Spiel angeguckt, als gute Deutsche, und haben sich glücklich gefühlt, das Deutschland gewonnen hat. Und nun? Kein Schwein interessiert Handball mehr, geschweige denn, dass jemand je was davon wusste. Das gleiche gilt für die WM.


    Sorry, aber was in Deutschland abgezogen wird, ist einfach nur lächerlich. Warum die deutschen sich keine Flagge vors Haus hängen mag viele Gründe haben. Einmal geschichtlich und einmal auch aus Gewohnheit. Aber warum man es nicht einfach macht? Wer das will, der kann das gerne machen ;) . Tja, ich würde mal sagen: feige!

  • Nationalstolz?? Auf was bitte schön soll ich in diesem Land stolz sein??
    Ich weiß nicht mal mehr wen ich zur nächsten Wahl wählen soll ...
    Vielleicht sollte ich mich an den Sachsen orientieren??
    Auf die Rasenkasper die in einer Woche mehr verdienen wie einer der (das ganze Jahr nicht so viel verdient) arbeiten geht und beim Staat den Hartz abkratzen muss um zu überleben bin ICH jedenfalls nicht stolz!


    AMEN & HAU

  • Ich gebe MB-Photo recht: Ein gesunder stolz auf zb. die eigene Nationalmannschaft ist etwas positives.
    Wer da kein Interesse hat oder es sonst nicht gefällt - bitte kein Problem: der Grundsatz heist hier Toleranz.


    Aber:


    Zitat

    brot und spiele für die dummen!!!


    - genau das habe ich mir neulich auch so gedacht !


    Der allseits beliebte Bush zu Gast in Deutschland - aus reinem Zufall während der EM ?
    Die allgemeine Verarmung der arbeitenden Schichten und des Mittelstandes - kein Thema: Hauptsache : Deutschland spielt gut....
    2006, WM in Deutschland - gleichzeitig hat doch der Bundestag die schönsten gesetze verabschiedet ?
    Ja, auf einmal war es wieder gewünscht Flagge zu zeigen, Nationalstolz auf einmal ok - ging aber schnell , damals zur WM ...


    Ja "Brot und Spiele" - oder eben "WM/EM und Hartz IV" das hat im alten Rom funktioniert, warum heute und hier nicht auch ?

  • Mischung aus den Wörtern Patriot und Idiot


    Menschen die NUR zu bestimmten "Events" patriotische Gefühle zeigen,
    d.h. sie können diese Gefühle je nach Bedarf an- und aus-knipsen


    es geht wieder los,
    es ist wie eine Massen-Hypnose
    zuerst waren sie nur vereinzelt zu sehen,
    jetzt kleben sie bald wieder an jedem dritten Auto.
    diese kleinen Deutschland-Fahnen mit denen man bekundet:


    ICH BIN AUCH UNHEILBAR VERSEUCHT - ICH BIN EIN PATRIDIOT


    wenn der "deutsche Michel" wieder für ein paar Wochen "Patriot spielen" darf,
    dann lacht sich die "Fanartikelindustrie" und Politiker in Fäustchen,
    und alle anderen Skandale, die nicht "König Fussball" betreffen
    lösen sich in Luft auf.


    cu HaPe

  • Zitat

    Original von lichtbringer
    Nationalstolz?? Auf was bitte schön soll ich in diesem Land stolz sein??
    Ich weiß nicht mal mehr wen ich zur nächsten Wahl wählen soll ...
    Vielleicht sollte ich mich an den Sachsen orientieren??


    Bloß nicht! Das ist das schlimmste, was du machen kannst. Denk daran, dass dir freie Meinungsäußerung/Meinungsfreiheit, Sozialsystem, Pressefreiheit, Menschenrechte, NICHT durch die Vorgängerpartei der braunen gebracht wurden. Überleg dir mal, welche "Alternative" du wählen würdest! Achja: Harz4 war so oder so nicht zu umgehen. Entweder die SPD musste es machen oder die CDU. Nun waren erste die gelappmeierten.


    Was hier viele verwechseln ist Nationalstolz und Politik. Klar, beides hat was miteinander zu tun, aber muss beides nicht unmittelbar verknüpft sein. Dann wären die Amerikaner ja alle 8 Jahre nicht nationalstolz, weil sie den falschen Präsidenten haben. Und warum sollten sie jetzt noch auf ihr Land stolz sein?
    Nein, das ist es nicht. Auch nicht unbedingt die Geschichte, obwohl in Deutschland so etwas stark miteinander verknüpft ist. Wieder das Bsp. der Amerikaner: Südkorea, Vietnam, Afganistan (1), Irak (1), Afganistan (2), Irak (2). Alles Kriege in den letzten Jahren, die von den USA unter anderem mit ausgingen und die Spannungen gezeigt haben. Troz alle dem sind Amerikaner stolz auf ihr Land. Frage: woher kommt das?
    Da man hier parallelen ziehen kann, zwischen den USA und Deutschland, würde ich mal sagen, dass es nicht unbedingt die Geschichte ist (wie oben schon beschrieben). Es ist eher mehr die Sicht auf die eigene Stellung im Land und die Stellung zum Land(ja, Politik). Außerdem kann man noch psychologische Faktoren mit einbeziehen: Kriegsschuld des 1. WK und selbstverständniss des Handelns (Schutzmacht USA, verbreiter des Guten). Außerdem kann man noch Wohlstand und Bildung mit dazu zählen.
    Es sind also nicht nur politische Fragen und Faktoren, die eine Rolle spielen. Das Selbstverständniss und die eigene Haltung zum Land, der Bevölkerung, seiner Tradition und seiner Geschichte sind durchaus mit zu berücksichtigen.
    Und dort liegt beim Deutschen der Hund begraben. Er steht nämlich nicht dazu.

  • einer meiner lieblingsfotografen zum thema fans und flaggen:
    http://www.public-life.org/series/fans/23/1/#photograph


    ansonsten muß ich sagen, dass es mich positiv berührt, wenn im fünften stock eines plattenbaus einsam eine deutschland fahne weht. da residiert kein hoheitsträger sondern möglicherweise ein hartz IV empfänger, der sich trotzdem mit diesem land und seinen leistungen identifiziert. das mag man dümmlich nennen – aber genauso gut könnte mann einen millionär dümmlich nennen, der in deutschland seine steuern zahlt.


    wir brauchen solche leute, die zu diesem land in patriotismus stehen. leute die sich unserem gemeinwesen nahe fühlen. denn unser gemeinwesen ist von der grundidee demokratisch, sozial verantwortlich und tolerant. deshalb dürfen es auch nicht die rassisten und national gesinnten sein, denen man das fahnenschwingen überläßt.


    nebenbei möchte ich noch anmerken, wie bedauernswert ich den mangelnden lokalpatriotismus gerade in gera finde – wieviel weiter könnte diese stadt sein...

  • Ich hab gestern das erste Fahrrad mit Deutschland-Fahne gesehen! :rolleyes: Naja, zumindest gefährden die keinen auf der Autobahn. Aber mir geht der ganze Wahn auch gehörig auf die Ketten, man kriegt ja grad kaum nochwas OHNE Flagge oder Fußball zu kaufen. Das ist doch echt krank! Bin gespannt wie es mit der Moral ausschaut wenn unsere Großklappen die nächste Runde versauen, da freu ich mich ehrlich drauf.

  • Zitat

    Original von Annie
    wenn unsere Großklappen die nächste Runde versauen, da freu ich mich ehrlich drauf.


    Sorry - aber das ist eben auch ohne jede Toleranz und - leider - auch ohne Niveau.
    Ich bein kein überbegeisteter Fussballfan - aber wenn Leute zu "Großklappen" abgestempelt werden, ( die zudem auch international einen verdammt guten Ruf durch erbrachte Leistungen haben), nur weil man kein Interesse für deren Sportart hat - das finde ich schon daneben.


    Genauso wie alle 2 Jahre eine WM/EM ist und auf einmal viel mehr sich für Fussball interessieren (was vollkommen normal ist), genauso regen sich andere im selben Intervall über Fussballbegeisterte auf.


    Fotografen sind alles dämliche Paparrazis ! :-)


  • Pfui, ihr beiden. So eine Diskussion sollte nicht im Fotoforum geführt werden. Tolerant seid ihr beide nicht.


    meint der Phoenix