Scanbeispiele aus 15 Jahren

  • Ich werde nie den Moment vergessen, als ich das erste Mal mit einem Sw-Handscanner ein von mir gemachtes Foto auf dem Computermonitor erscheinen sah...


    1994 erwarb ich dann meinen ersten Flatbedscanner für 650,- €: Es war ein Highscreen IIP mit SCSI Schnittstelle und einer optischen Auflösung von 300x600 DPI. Speicher war noch ziemlich teuer und die übliche Monitorauflösung betrug 800*600. Um ein Foto bildschirmfüllend abzuspeichern reichten 20-30kb.


    Das die Qualität dieser Scans nicht im entferntesten an das Potential der Negative herankam war natürlich klar und wenn ich mir das heute so anschaue, was ich damals so eingescannt habe, dann frage ich mich schon, wozu ich mir damals eigentlich immer Scanner gekauft habe.


    Wahrscheinlich waren es vor allem zwei Beweggründe:
    Die Faszination für die Technologie und der Wunsch Texte mittels OCR zu durchsuchbaren Datenbeständen zu machen. Ich hab dann auch eine ganze Weile Zeitungsartikel, Gesetzestexte, Kommentare etc eingescannt, die mir wichtig erschienen.


    Mit dem Aufkommen des Internets (insbesondere den Tauschbörsen) und den Jahres-Cd's wurde das schließlich überflüssig.


    Vom heutigen Standpunkt aus war dieses ganze Geld und die Zeit, die ich bis circa 2000 in das Scannen investiert habe, vergebliche Liebesmühe.

  • Lange war es mein Traum einen Filmscanner zu haben, aber diese Teile waren mir eigentlich immer viel zu teuer.


    2003 war ich deshalb dann ziemlich erfreut, als mir Hans seinen Nikon Coolscan Filmscanner auslieh. Was das Teil gekostet hat – ich weiß es nicht – aber es wird bestimmt mehr als 1500,- € gewesen sein.


    Ich hab mich dann dran gemacht innerhalb von ein paar Wochen meine vorhandenen Dias zu scannen und einiges wegzuschmeißen. Von den paar hundert Dias, die ich hatte, habe ich heute noch circa 80. Den Rest habe ich entweder gleich weggeworfen oder nach dem einscannen.


    Leid tut es mir heute vor allem um die Dias meiner Oma die sie auf ihren Studienreisen gemacht hat. Diese z.T. jahrzehntealten Dias hatten natürlich schon einiges an Farbbrillianz verloren. Überhaupt braucht man nicht glauben, dass sich alte Filme so halten, wie man sie einmal besessen hat.


    Hans war dann damals etwas erstaunt, dass ich ihm seinen Scanner so bald zurückbrachte. Wahrscheinlich wusste er viel besser als ich, wie aufwändig es ist einen guten Scan zu produzieren.


    Mir reichte es aber erstmal ein paar Tiffs zu speichern. Fehlfarben, Staub und Kratzer könnte ich ja dann später entfernen...
    Aber so was tut man nie! Zumindest nicht bei allen Bildern die man eingescannt hat...

  • Lange Zeit habe ich mir dann immer wieder Flachbettscanner gekauft, die eine Durchlichteinheit besassen: Agfa snapscan e50, Canon lide 80 und zuletzt einen Canon 8800f. Bis auf den letzten Scanner, war eigentlich alles rausgeschmissenes Geld, was das Scannen von Filmen betrifft. Die Auflösung war einfach zu gering und ein Scannen ohne Infrarot Kratzer und Staubentfernung ist allenfalls was für Einzelbilder.


    Auch wenn der Canon 8800f natürlich nicht das Potential eines Films erfasst, sind seine Ergebnisse insbesondere was Mittelformat betrifft, durchaus erfreulich.


    So fing ich dann an, auch Negativfilme einzuscannen. Anders als Dias ist sowas ja wesentlich anspruchsvoller, da das Ergebnis nicht einfach umgekehrt werden kann, sondern zunächst die Maskierung herausgerechnet werden muss, die bei jedem Filmhersteller anders aussieht. Außerdem haben diese Filme einen größeren Dichteumfang als Diafilme und das was auf einem Monitor dargestellt werden kann.


    Eigentlich wollte ich mir ja eine Digitale Vollformat Kamera anschaffen, wegen der Lichtempfindlichkeit und den Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der Tiefenschärfe – aber 2000,-€ – das ist für mich dann doch einstweilen eine Nummer zu groß. Also überlegte ich mir, wie ich denn mein Foto-Potential steigern könnte, ohne gleich die Rücklage für schlechte Zeiten auf den Kopf zu hauen...


    Die Antwort kam dann kurz vor Weihnachten von Ebay: eine Eos 30 analog, mit 50mm, F 2.5 Makroobjektiv, einem Sigma 70-200mm F3,5-4,5, einem Stativ und ein paar abgelaufenen Filmen für schnäppchenhafte 83,-€ :]. Das war dann auch der Anlass nochmal nach dem Stand der aktuellen Scannertechnologie zu fragen.


    Und so kam mir mein vermutlich letzter Scanner: ein Plustek Opticfilm 7600i für 250,- € und das Programm Vuescan Professional für 55,- € in's Haus. Wunderbar:

  • Ich weiß 2009 in Hybridtechnologie zu investieren ist nicht mehr zeitgemäß.


    Nikon, Konika und Microtek haben sich aus der Entwicklung von bezahlbaren Filmscannern zurückgezogen. Plustek und Reflecta konzentrieren sich auf das Niedrigpreissegment und haben kaum innovationsfördernde Konkurenz zu fürchten.


    Analog ist altmodisch und immer mehr Nischentechnologie.
    OK! 36 Bilder Kleinbildnegativfilm kosten mich ab 4,- €.
    Seit meinen Scans von 2003 haben sich nur Infrarot, Multipass und Multiexposurescanning als Neuheiten etabliert.


    Die richtigen Farben sind weiterhin ein Glücksspiel und natürlich ist die Umwandlung verlustbehaftet...


    Aber hey!
    Die Bilder können schöner sein.
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  • Ich find's immer interessant wie sich im Laufe der Zeit die Leistung der Technik, die Preise aber auch die Qualitätsansprüche der Nutzer ändern. Hat früher ein Bild im Handyformat beeindruckt und gereicht das Original wertlos zu lassen, können die Scanner heute sogar Staub erkennen und im Scan entfernen - bemerkenswert. Und ich bin gespannt was wir in 15 Jahren von den der heutigen Hardware sagen!
    Aber eins haben offensichtlich bis jetzt alle deine Scanner gemeinsam: Sie lassen die Personen deutlich jünger aussehen :-)

  • Informativer Beitrag !


    Zitat

    Aber eins haben offensichtlich bis jetzt alle deine Scanner gemeinsam: Sie lassen die Personen deutlich jünger aussehen


    Wenn dies wirklich so ist :) könnte ich meine alten s/w Negativ Filme einscannen.


    Einige Filme hab ich mit meinem Epson Perfection1650 schon gescannt, würde da ein neue Filmscanner eine Qualitätsverbesserung
    bringen oder ist der1650 für s/w Filme ausreichend?

  • Ein aktueller "Billig" Filmscanner bringt mit einem aktuellen Scanprogramm wie z.B. vuescan sicherlich noch einiges an zusätzlichen Informationen aus den alten Filmen.


    Das Problem mit den alten SW-Filmen, die nicht im C-41 Prozess zu entwickeln sind besteht allerdings darin, dass hier die Infrarot Staub Entfernung nicht funktioniert.


    Wenn du möchtest, kannst du mir zum nächsten Stammtisch mal einen Filmstreifen mitbringen, den ich für dich einscannen kann.

  • Danke Gerano für dein Angebot, dass mit dem Stammtisch habe ich bis jetzt noch nicht auf die Reihe gebracht, hatte schon paar mal angesetzt.


    Die Software hab ich mir grad als Shareware Version geladen, werde sie in einer ruhigen Minute testen.