[Reisebericht] Saarland *Update Völklinger Hütte*

So, ich bin also angekommen im schönen Saarland.
Da ich hier nun geführt von einer netten Vermieterin etwas Einblick in die hiesige Kultur bekomme dachte ich mir ich stelle den Leica Bericht erst einmal hinten an und Berichte ein wenig von hier. Vielleicht verschlägt es ja jmd. im nächsten Urlaub ins Saarland.

Wie ich es bisher mitbekommen habe ist die Kultur hier von vielen verschiedenen Einflüssen geprägt. Allen voran steht wohl die sehr Interessante Lage.

Von dem kleinen Vorort Dudweiler vor der Landeshauptstadt Saarbrücken in den es mich verschlagen hat ist es etwa eine dreiviertel Stunde Fahrweg bis zum Moselgebiet. Dort angekommen bietet sich ein Wunderschönes Weingebiet mit unzähligen Örtchen mit kleinen Weingütern und Verkostungsterassen entlang der Mosel. In Perl einem der schönsten Orte schaut man von einer angenehmen Terrasse mit einem Glass Wein auf Französische sowie Luxemburgische Weinberge und Orte. Aber dazu gibt’s in einem der nächsten Postings mehr Informationen und Eindrücke.

Starten mit meiner kleinen Serie möchte ich nämlich an meinem Wohnort. Wie schon geschrieben ist Dudweiler etwa 10 Minuten Weg von Saarbrücken selbst entfernt. Trotz der Nähe zu Landeshauptstadt wohnt man hier sehr idyllisch fast schon Ländlich inmitten Natur und kleinen Gärten mit Weinstöcken und einem Schwenker.
Ein Schwenker ? Ja bei uns wird gegrillt hier wird geschwenkt. Dabei gibt es wie auf dem Bild unten zu sehen eine Feuerstelle und ein frei gelagertes Rost mit dem Grillgut darüber welches ständig angestoßen wird und somit über dem Feuer „schwenkt“ . Dabei werden Merguez oder s.g. Schwenker ( Steaks vom Schwein) geschwenkt.
Dazu ein Glass Elbling und ein schöner Abend im idyllisch Garten ist so gut wie vorprogrammiert.

Passend auch die ersten Bilder aus dem Garten meines Bekannten und der Umgebung rund um Dudweiler:

Weiter geht’s mit der kurzen Fahrt in die Innenstadt. Das zusätzliche Schild neben dem Ortseingangsschild verspricht viel. „Willkommen in der Landeshauptstadt des Saarlandes“. Wer sich nun als Sachse eine Art Dresden vorstellt wird wohl erst einmal ein wenig enttäuscht sein, denn Dresden ist rein Architektonisch einfach wunderschön und Saarbrücken kann da bei weitem nicht mithalten.

Allerdings ist das Saarland auch das kleinste der Bundesländer und Saarbücken mit 180.000 Einwohnern gerade doppelt so groß wie Zwickau. Mit diesen Zahlen im Kopf relativiert sich die anfängliche Enttäuschung.
Die Haupteinkaufstraßen sind reichlich mit Läden und Menschen gefüllt und es ergibt sich eine sehr gastfreundliche aufgeschlossene Atmosphäre.
Auch an der Stadt selbst wird gearbeitet. Das umstrittene Projekt „Stadtmitte am Fluss“ ist nun fast fertig und gefällt mir persönlich sehr, da es die wunderschöne Saar sehr gut in die Stadt integriert. Schon jetzt herrscht in den warmen Sommertagen ein munteres Treiben auf den neu gebauten Treppen.

Auch wenn mich die Einwohner wahrscheinlich steinigen würden. Die Stadt Saarbrücken selbst ist wohl eher nicht die Reise bis ins Saarland wert. Aber wer schon einmal wegen der wunderschönen und vielfältigen anderen Sehenswürdigkeiten und Landschaften hier sein sollte, kann gut und gerne mal einen Tag das Stadtleben an der Saar erkunden.

Und schon geht die Reise wieder weiter. Heute begeben wir uns gedanklich 70 km weiter in Richtung Französisch / Luxemburgische Grenze. Nach einer halben Stunde angenehmer Fahrt durch die Atemberaubende und vielfältige Landschaft des Saarlandes kommen wir in einem kleinen Örtchen Namens Perl an.

Das 3 Länder Eck bietet eine wahre Augenweide an Landschaft. Weinberge wohin das Auge reicht. Auf Französicher, Luxemburgischer und natürlich auch deutscher Seite. Und mitten durch Fließt die Mosel welche gleichzeitig auch die Grenze darstellt. An diesem tollen Fluss schlängelt sich eines der schönsten Weingebiete der Welt entlang. Folgt man der Mosel gelangt man Kilometer weit an kleine verwinkelte Orte mit Weinterrassen an denen man den hiesigen Wein verkosten und kaufen kann.

Der Saarländische Weinsommer ist eine Vereinigung mehrerer Gemeinden und Winzern, auf deutscher Seite der Mosel und ist so geplant, dass jedes Wochenende der Saison ein anderes Weingut seine Tore für Interessierte öffnet. Zusätzlich gibt es in den einzelnen Orten s.g. Weinfeste an denen auf den jeweiligen Märkten Wein verkostet wird, live Bands spielen und bis spät in die Nacht getanzt wird.

Und wenn einem der Trubel zu viel wird kann man eines der Nachtbarörtchen aufsuchen und sich etwas ruhiger bei einem Glass Elbling aus eigner Herstellung auf eine der unzähligen kleinen Terrassen setzen.

An den Grenzgebieten werden Lebensmitteleinkäufe meist in Deutschland getätigt, da diese hier etwas günstiger sind als in den beiden Nachtbarländern. Getankt wird am besten in Luxemburg, hier ist es immer zwischen 20 und 25 Cent pro Liter günstiger als bei uns. Erstklassigen Käse, Rinderfilets und Pasteten bekommt man am besten in Frankreich. So entsteht ein munteres Grenzleben. Und auch wenn es immer wieder zu Differenzen kommt ist dieses sehr Interessant und meistens auch angenehm locker.

Für mich ist das Moselgebiet bis zur Pfalz eines der schönsten Gebiete Deutschlands und gerade da es Touristisch nicht überlaufen ist allemal einen Urlaub in einem der kleinen Gasthäusern inmitten der Weinberge wert.

Danke für das nette Feedback. Es freut mich wenn es euch interresiert und die Bilder gefallen und werde selbstverständlich noch etwas weiter machen, wenn auch nicht in der bisherigen Geschwindigkeit der Updates.

@ Phoenix Ich hab ja noch ein halbes Jahr hier

Vlt. darf ich ja jmd von euch demnächst hier zu einem Kurzurlaub begrüßen.

Und ein kleiner Einschub, meine Bettgefährtin der letzten Woche

Und weiter geht’s. Diesmal geht die Fahrt knappe 20 km kürzer allerdings in die gleiche Richtung.

Hier zeigt sich ganz deutlich wie vielfältig das Saarland ist. Denn 1,2 Ausfahrten eher sieht man auf einen Schlag keine Weinberge mehr, sondern sehr gut gepflegte Mischwälder, Sümpfe, Teiche und Naerholungsgebiete.

Der Saar-Hunsrück-Steig ist einer der wohl schönsten Wanderwege den ich je erleben durfte ( zumindest teilweise die 218 km hab ich noch nicht ganz durchgewandert ). Dabei wandert man durch eine sehr vielfältige Landschaft. Aber da dies schon einmal viel besser nieder geschrieben wurde lest ruhig hier : http://www.saar-hunsrueck-steig.de/

Ich fange an mit dem wohl bekanntesten Aussichtspunkt dieses Gebiets, der Saarschleife und Umgebung.

http://kevin.a-k-photo.de/landscapeurlaub/saar/saar8.jpg

Kristin sagt es.
Auch hier hat ein wenig Regenwetter meinen Plan den Steig weiter zu wandern durchkreuzt. Aber auch bei Regenwetter lässt sich einiges anstellen, mit Landschaftsbildern geht es dann in späteren postings weiter, wenn das Wetter etwas besser geworden ist und vlt. sogar ein goldener Herbst die Weinberge und Wälder in tollen Farben erstrahlen lässt.

Nun möchte ich mir die Zeit nehmen auf eine Frage einzugehen und euch einen einzigartigen Einblick in einen Berufstand zu geben. Ein User aus dem Saarland schrieb mir vor ein paar Tagen, das ich eine wichtige Landschaft vergessen hätte.

Vergessen habe ich sie nicht ich habe nur auf eine Termin gewartet. Es geht um Industrielandschaft. Wenn man in die tollen Weinberge und Wälder fährt führt die Autobahn unweigerlich an einem der größten Industriegebiete Deutschlands vorbei. Allen voran die Metallindustrie. Früher standen an der Saar riesige Ruß schleudernde Hütten und Walzstraßen. Bis heute hat sich dies nicht geändert, nur die alten Hütten wurden abgerissen und neue sauberere Anlagen errichtet.

Besonders anschaulich für Besucher ist die Völklinger Hütte. Die ehemalige Hütte wurde stillgesetzt und dient nun zur Veranschaulichung. 1994 erklärte die UNESCO die Hütte als eines der 36 Weltkulturerben.

Eine alte riesige Hütte, komplett begehbar und mit tollen multimedialen Mitteln erklärt, sowie künstlerische Ausstellungen von der Spitzenklasse in einer unglaublichen Atmosphäre. Diese Anlage ist damit einzigartig und absolut sehenswert. Mehr über die Geschichte erfahrt ihr auf der offiziellen Website der Völklinger Hütte.

http://www.voelklinger-huette.…rerbe-voelklinger-huette/

Ich hatte gestern die Ehre mit einigen Metallarbeitern die Renovierungsarbeiten an der Hütte dokumentieren zu dürfen. Also seht selbst:

Weitere Bilder zur Veranschaulichung der Größe und der Einzigartigkeit der gesamten Anlage folgen.

Na dann machen wir doch einfach weiter.

Der letzte Wochenendausflug führte mich als Ausgleich zum Büro gerade wegs in den Saar-Urwald. Ein Naturschutzgebiet direkt vor den Toren der Stadt von hier aus sind es etwa 7 km bishin zu einem guten Parkplatz direkt am Anfang des Waldes.

Dabei handelt es sich um einen recht naturbelassenen Mischwald. Hier fallen die recht sumpfigen Gebiete auf die sich neben den kleinen Seen durch den gesamten Wald ziehen.

Ein kleiner Fleck unberührte Erde in mitten von Städten und Industriegebieten, wirklich ein tolles Ausflugsziel für einen Sonntagsspaziergang, wenn die Fahrt nicht mehr so lang gehen soll, auch für Urlauber.