Mittelformat

  • Vollständigkeitshalber: was ist Mittelformat?


    Unterschiedliche Formate:


    Typ 120 und 220


    Die allermeisten professionellen Mittelformatkameras nehmen den Rollfilm vom Typ 120, mitunter auch den doppelt so langen Typ 220 auf, so dass gewöhnlich mit Mittelformatfilm diese beiden Typen gemeint sind. Das häufigste Format ist dabei 6 cm x 6 cm, weit verbreitet sind aber auch 6 cm x 7 cm, 6 cm x 8 cm und 4,5 cm x 6 cm; wobei letzteres auch im Hinblick auf eine kleinere und leichtere Kamera beliebt ist, ansonsten das Seitenverhältnis entscheidet. Welches zu bevorzugen ist, hängt vom Motiv, vor allem aber von den Vorlieben des Fotografen ab.


    Das Format 6 cm x 9 cm kommt im professionellen Einsatz seltener vor, war aber Standard bei den Boxkameras.


    Typ 127


    Der kleinere Rollfilm des Typs 127 gehört im Falle des Format 4 cm x 6,5 cm ebenfalls zum Mittelformat, wenngleich man es bei seinem Erscheinen noch als Kleinbildformat ansah. In den meisten Fällen wurde dieser Film allerdings mit Kleinbildformaten belichtet. Kameras dafür werden seit Anfang der 1970er Jahre praktisch nicht mehr gebaut.


    Sofortbildfilm


    Zum Mittelformat zählen auch die meisten Sofortbildfilme, die sowohl in Rückteilen von professionellen Kameras zur Vorabkontrolle der Beleuchtung, wie auch in speziellen Sofortbildkameras Verwendung finden. Sofortbildfilme werden von den Firmen Polaroid und Fuji hergestellt.





    Unterschiedliche Kameras


    Sucherkameras


    Professionelle Kameras kommen heute insbesondere im Mittelformat seltener als Sucherkamera vor, allerdings gibt es hierfür mit der Mamiya 7II, oder mit der Bronica RF645, ebenfalls Beispiele.


    Bei der älteren Boxkamera handelte es sich stets um eine Sucher- und Mittelformatkamera für die verschiedenen Rollfilmformate. Diese eher einfachen Kameras wurden bis etwa 1960 in sehr großer Zahl verkauft und dann vom Kleinbildfilm vollkommen abgelöst. Neben der klassischen Kastenform gab es Abarten der Box mit sehr modisch gestalteten Kunststoffgehäusen. Die Grenzen der einäugigen Boxkamera zur zweiäugigen Sucher- bzw. Reflexkamera sind hierbei fließend.


    Eine meist einfach gehaltene Kamera mit regulärer Gehäuseform war bei vielen Produzenten die letzte Bauform der Box. Die chinesische Holga stellt den erneuten Versuch einer Mittelformat-Einfachstkamera dar. Sie wurde im Rahmen der Lomographie-Welle auch in Europa ein wenig bekannt.


    Für den professionellen wie für den Amateurbereich gab es zahlreiche Balgenkameras mit Objektiven und Verschlüssen unterschiedlichster Güte. Mit verschiedenen Rückenteilen, Wechselobjektiven, Blitzen und anderen Systembestandteilen stellten die Pressekameras hierbei sicherlich früh eine obere Grenze dar. Auch die ersten Polaroid-Sofortbildkameras waren als Balgenkameras ausgelegt, was sich positiv auf Größe- und Gewicht auswirkte.



    Einäugige Spiegelreflexkameras


    Unter den professionellen Kameras sind die einäugigen Spiegelreflexkameras bei weitem am häufigsten, wobei sie zumeist aus einen Spiegelkasten, einen abnehmbaren Filmmagazin und dem Objektiv bestehen. Bekannte Vertreter sind vor allem Hasselblad und Rollei, aber auch Mamiya und Zenza-Bronica, daneben gibt es zahlreiche Nachbauten aus Russland (z.B. Kiev) oder China (z.B. Seagull). Pentax und Mamiya bieten ein 4,5 cm x 6 cm-System an. Aber auch die von der Kleinbildkamera bekannte Form mit fest eingebauten Pentaprismensucher gibt es im Mittelformat, etwa mit der Pentax 67. Bei den Sofortbildkameras hatte die faltbare Polaroid-Spiegelreflexkamera eine große Bedeutung.


    Der Grad der Automatisierung ist vielfach geringer, als man dies von gängigen Kleinbildkameras gewohnt ist. Zwar gibt es einige wenige Modelle mit Autofokus, in der Regel muss jedoch manuell fokussiert werden. Auch der Filmtransport erfolgt häufig manuell. Dies wird allerdings auch weniger störend empfunden, da der Hauptanwendungsbereich jenseits der Action-Fotografie liegt. Die Wechselmagazine ermöglichen ein rasches Austauschen des Filmtyps (Farb-/Schwarzweißfilm, Farbumkehr-/Farbnegativfilm usw.), zusätzlich gibt es 50-er Magazine, die mit perforiertem 70-mm-Film beladen werden. Die Wechselobjektive sind für viele Mittelformatkamera-Modellreihen im Bereich von etwa 35 mm bis 1000 mm verfügbar, hochwertige Optiken stammen häufig von Carl Zeiss, Schneider und Rodenstock GmbH. Daneben wird – wie auch bei der Kleinbildfotografie – umfangreiches Systemzubehör angeboten: auswechselbare Einstellscheiben, Motorantriebe, Balgeneinstellgeräte, Zwischenringe, IR-, Fern- und Funkauslöser sowie systemkonforme Blitzgeräte.


    Aktuelle Hersteller


    Stand November 2006, alphabetische Reihenfolge, verschiedene Bauarten


    * Alpa (verschiedene Formate in einer Kamera, max. 6x9 cm)
    * Franke & Heidecke (Rollei; 6x6 cm)
    * Hasselblad (6x6 cm, 6x4,5 cm)
    * Horseman
    * Kiev Camera
    * Mamiya (6x6, 6x7, 6x4,5 cm)
    * Pentax (6x4,5, 6x7 cm)
    * Rollei
    * Seagull
    * Silvestri
    * Sinar (als Teil eines Großformatsystems)


    Weitere, ehemalige Hersteller (unvollständig):


    * Contax
    * Kowa
    * Pentacon
    * Zenza-Bronica
    * Agfa bzw. Ansco
    * Kodak
    * Plaubel
    * Voigtländer


    Zweiäugige Spiegelreflexkameras


    Eine inzwischen geringe Bedeutung hat die zweiäugige Spiegelreflexkamera, es war aber einmal die typische Bauform für eine Mittelformatkamera. Urahn ist die Rolleiflex von 1929, die Rollei zu einem weltbekannten Unternehmen gemacht hat. Von ihr gab es zahlreiche Nachbauten, heute bieten noch Seagull (1) oder Lubitel (Russland) solche Apparate an. Bei den zweiäugigen Kameras ist das Objektiv zumeist fest eingebaut. Rollei hatte beispielsweise gerade einmal eine Tele- und eine Weitwinkel-Rolleiflex im Angebot. Lediglich Mamiya bot Wechselobjektive für Zweiäugige an; dabei waren das Aufnahme- und das Sucherobjektiv auf einer Platte montiert, die sich an der Kamerafront befestigen ließ.


    Spezialkameras


    An Spezialkameras sind vor allem Panoramakameras zu nennen, beispielsweise die Noblex, oder die legendäre Seitz Roundshot.


    Quelle. Wikipedia

    Das Leben ist wie ein Histogramm. Mal geht's bergauf, mal geht's bergab. Und nach ner durchzechten Nacht hat man Tonwertabrisse. :D


    Knueppixx-Blog


    Achja und Du siehst heute wieder fantastisch aus!