Themenmonat IV/08- Die Bilder werden besprochen

  • Gerano, dem kann ich nicht zustimmen: Prinzipiell sind Gefühle nicht nur für mich nicht belanglos. Für mich ist es interessant, die Empfindungen und assoziationen von den Menschen kennen zu lernen, die meine Bilder betrachten. Ich weiß, dass dies anderen Fotografen genauso geht. Ich verstehe auch nicht, was daran ungerecht sein soll oder jemanden abschrecken sollte.

  • hans:
    natürlich sind gefühle wichtig – im umgang mit menschen.
    und fremde assoziationen die sich bei anderen beim betrachten meiner bilder einstellen interessieren mich auch.
    aber das sollte man m.E. beim fotografieren zurückstellen, um sich nicht in seiner kreativität einzuschränken.


    beim fotografieren darauf zu schielen, dass sich die betrachter wohl fühlen, meinen geschmack toll finden, halte ich für einen fehler. für einen irrglauben von dem es sich zu befreien gilt. alle gefühle sollte man dabei hinter sich lassen. alle gefühle missachten.
    nur so kann es gelingen, mit seinen bildern die wirklichkeit auszuloten. zu neuigkeiten vorzudringen.


    oft betrachte ich bilder ohne gefühl. ohne zu verstehen was den autoren veranlasst hat, dieses bild zu machen. und ich lausche, warte darauf, dass sich etwas in mir rührt. ich kann gar nicht sagen, warum ich bei manchen bildern lauschend stehen bleibe. darauf warte, dass sie mir etwas sagen. aber ich kann das nur tun, wenn sie sich nicht aufdrängen. mir nicht ein gefühl aufoktroieren.


    andere betrachten bilder anders. die sehen. urteilen und fühlen in einem augenblick. die brauchen fünf sekunden um "tolles bild" oder "belanglosen mist" drunter zu schreiben. diese gefühlsäußerungen halte ich für belanglos. für respektlos.


    das ist keine art sich einem bild zu nähern.


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    ok! lass es mich klarer sagen. für mich ging es bei meinem ersten text nicht um die frage, welches gefühl die wettbewerbsbilder bei mir erzeugen. das ist belanglos. interessant und erörterungswürdig erschien mir einzig die frage welche funktion und wirkung eine spiegelung in einem bild haben kann. und da habe ich aus meiner beschäftigung etwas gelernt.


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    anmerken möchte ich noch, dass ich gar nicht wusste, wer den "wettbewerb" gewonnen hat. ich dachte oldscoolman – was ich für durchaus vertretbar hielt. diese mischwirkung der spiegelung benutze ich auch gern. das ist eine interessante sache. toll fand ich aber die bilder von phönix und kerstin, deren bilder die spiegelung als kontrastierende aufhellung/abdunklung nutzen. das ist für mich beispielhaft.


    der sieger? nun ja. ich hab ihn verflucht, ohne ihn zu kennen.
    künstlerpech. aber vermutlich ein passendes banner für diesen fotoclub.

  • Genau wegen dieser Diskussionen und wie manche Bilder zerpflückt werden, habe ich bisher noch keins eingereicht. Ich bin sicher etwas "einfacher" gestrickt und mache keine künstlerisch wertvolle Fotos (es fehlt mir an Wissen/Erfahrung, Model und an passender Ausrüstung). Ich bin mit meinen Fotos meist überkritisch und lasse es dann lieber.
    Sicher ist Kritik gut und erwünscht aber manche Leute versteh ich nur ansatzweise. Gerano schätze ich inzwischen so ein, dass er es nicht unbedingt böse sondern anspornend meint. Trotzdem kann ich ihm oft nicht folgen und man kann viele seiner Aussagen missverstehen und in den falschen Hals kriegen.
    Zu den Bildern
    - Landschaftsfotos mit Spiegelung interessant zu gestalten ist schwierig
    - mir haben die Fotos von Pseudografin und Neumi am besten gefallen
    Das soll reichen.

  • aus anderen Foren weiß ich , daß sachliche und anregende Kritik sehr hilfreich sein kann. Ist sie mit Tipps verbunden, hilft es dem Fotografen weiter. Ich selbst habe mich auch für das Siegerbild entschieden. Wenn
    hier keine Bildbeurteilung statt findet, dann kann man auch nichts lernen,
    aber gerade deshalb bin ich hier. Die "neue" Kamera ist eine erneute Herausforderung für mich und bedarf noch längerer Einarbeitungszeit.


    Gruß Phoenix, der sich etwas mehr Beteiligung zu der Fotoexkursion in der Villa Jahr gewünscht hätte.

  • Ich stimme Phoenix vollständig zu - Kritik ist etwas sehr Nützliches, sofern man etwas daraus lernen kann. Aus diesem Grunde empfinde ich es auch positiv, daß über die Bilder des Wettbewerbs nach der Abstimmung diskutiert wird. Klarer Fall!
    Allein der Lerneffekt kommt für mich etwas dürftig herüber, aber immerhin ist es interessant den Standpunkt bzw. die Philosophie Anderer zum eigenen bzw. zu anderen Fotos kennenzulernen.
    Als Erstes recht vielen Dank an Diejenigen, welche ihre Stimme meinem Bilde gewidmet haben! OK, ein Seebild ist zum Thema Spiegelung nicht der Weisheit letzter Schluß. Auch ist das Bild schon ein wenig staubig - ein paar Jahre alt. Am Ende kann es aber einen Pluspunkt einheimsen: Ich war zur rechten Zeit am rechten Ort (und ich hatte dazu Kamera + Stativ dabei ;-) Wer Landschaft fotografiert weiß, daß dies nicht immer so einfach ist ...
    Ich fand das Foto von Sylvio Nitschke am gelungensten, es verbindet harmonisch Natur, Technik und Spiegelung. Danach kommen Neumi und Oldskoolman - schön gesehen bzw. sehr guter Bildaufbau. Dingsknipsers Bild macht neugierig, wirkt für mich aber irgendwie zu künstlich.
    Das Bild von Pseudografin wirkt auf mich sehr unruhig, bei Kristin und Knipseliese finde ich die Kontraste zu hart.
    Dies sind meine persönlichen Eindrücke, aus den Augen eines Naturfotografen gesehen, welcher großen Wert auf gut gestaltete, stimmungsvolle Bilder legt, aber keinerlei Anspruch auf irgendwelche künstlerische bzw. schlaubergerische Titel erhebt!
    Achja, ich möcht`s schon gern wissen - ist eine Seespiegelung IMMER langweilig oder gehts auch anders? ?( Aber bitte kommt mir nicht daher, einen 2x3m großen Spiegel an den See zu schleppen ... X(

  • @ alke: "(es fehlt mir an Wissen/Erfahrung, Model und an passender Ausrüstung). Ich bin mit meinen Fotos meist überkritisch und lasse es dann lieber."


    heulsuse!


    ich habe keine fc sterne. und auch keine hoffnung hier jemals einen contest zu gewinnen.


    ich denke du hättest da bessere chancen. simply weil die meisten leute einfach gestrickt sind. und du die richtigen bilder machst.


    @ landschaftsmaler: schau mal in die galerie. ansonsten: symetrie ist i.d.R streng und langweilig. versuch mal bewußt einen asymetrischen punkt zu setzen.das lockert auf und setzt akzente.

  • Zitat

    Original von Gerano
    hans:
    natürlich sind gefühle wichtig – im umgang mit menschen.
    und fremde assoziationen die sich bei anderen beim betrachten meiner bilder einstellen interessieren mich auch.
    aber das sollte man m.E. beim fotografieren zurückstellen, um sich nicht in seiner kreativität einzuschränken.


    Wir gehen hier mit Menschen um.


    Zitat

    Original von Gerano
    beim fotografieren darauf zu schielen, dass sich die betrachter wohl fühlen, meinen geschmack toll finden,


    Will das hier einer?


    Zitat

    Original von Gerano
    alle gefühle sollte man dabei hinter sich lassen. alle gefühle missachten.


    Um Gottes Willen! Das ist außerdem unmöglich.


    Zitat

    Original von Gerano
    nur so kann es gelingen, mit seinen bildern die wirklichkeit auszuloten. zu neuigkeiten vorzudringen.


    Von dem Gedanken, mit Fotos Wahrheit zu zeigen, sollte man sich trennen können.


    Zitat

    Original von Gerano
    oft betrachte ich bilder ohne gefühl.


    Niemals. Du hast immer Gefühle.


    Zitat

    [i]Original von Gerano

    Zitat


    und ich lausche, warte darauf, dass sich etwas in mir rührt. ich kann gar nicht sagen, warum ich bei manchen bildern lauschend stehen bleibe. darauf warte, dass sie mir etwas sagen.


    Ist das nicht "Gefühl"?


    Zitat

    Original von Gerano
    andere betrachten bilder anders. die sehen. urteilen und fühlen in einem augenblick. die brauchen fünf sekunden um "tolles bild" oder "belanglosen mist" drunter zu schreiben. diese gefühlsäußerungen halte ich für belanglos. für respektlos.


    Hier unterstellst Du, dass einige Betrachter schnell urteilen. Das ist doch gar nicht belegbar.


    Zitat

    Original von Gerano
    das ist keine art sich einem bild zu nähern.


    Ich halte die spontane Wirkung eines Bildes für durchaus wichtig.

  • Gerano, ich bin verwirrt, war das jetzt kritisch oder nett gemeint?
    Ich habe doch nur einen einzigen FC-Stern und den auch nur in Spanien. Darüber hab ich mich aber trotzdem sehr gefreut. In Deutschland haben Landschaftsfotos nie eine Chance, außer man hat hunderte Buddys. Aber dafür fehlt mir die Zeit und die Lust jeden Tag stundenlang Anmerkungen zu schreiben.
    Ich finde es nicht schlimm etwas simply zu sein aber ich bin entwicklungsfähig :)