MDR Umschau: Betrug bei Schul-und Kindergartenfotografie

  • Dank merowinger, wurde ich gestern auf den Beitrag hingewiesen.
    Leider kann ich ihn nicht anders einbinden. Sollte das Video bei Youtube gelistet werden, binde ich es ein.


    http://www.mdr.de/mediathek/fe…7748e51b_zs-1638fa4e.html


    Um was geht's? Es geht um Anbieter von Kindergarten-und Schulfotografie, die oftmals versuchen durch "Spenden" in die Einrichtungen zu kommen.
    Ein interessanter Berich, deren Inhalte mir nicht teilweise nicht komplett neu waren.


    Eigene Erfahrung: Es wurde VON den KiTa's öfters die angesprochenenen 10% Umsatz"beteiligung" regelrecht verlangt. Ob es Unwissen oder Kalkül war, kann ich nicht sagen. Fakt ist aber,so wie auch im Bericht erwähnt, das dadurch den Einrichtungen bzw. den Fördervereinen Geld zukommt, das so sonst nicht geflossen wäre.


    Eigene Meinung: Selbst wenn diese "Spenden" fließen, sind die Mappen um die 20€, bei entsprechend guter Qualität, gerechtfertigt, da ich weiß welch kompletter Arbeitsaufwand dahinter steckt.(wenn man so unabgebrüht wie ich rangeht und teilweise im Detail die Bilder bearbeitet)

  • Nun wieder mal die bösen Fotografen. Immer wieder das Gleiche - alle wollen Geld geschenkt bekommen und die Anderen sollen dafür arbeiten.


    Ich habe da einen Fall in der Bekanntschaft der abartig ist. Eine Profifotografin, Achtung!, die vom Standesamt dringend empfohlen wird, fotografiert eine Trauung. Kosten 265,00 Euro für 1,5 Stunde vor Ort und Nachbearbeitung.
    Ergebnis: Die Kunden bekamen 4 Wochen nach der Trauung eine einfache DVD mit 25 Bildern, die teilweise unscharf waren und die Hochzeitsgesellschaft teilweise nur von hinten zu sehen war. Reklamation wurde nicht anerkannt wegen "künstlerische Freiheit".


    Es gibt eine Handelssprichwort zu den o.g. Beitrag: "Wer Rabatt gibt ist ehe zu teuer." Ein fairer Preis entsprechend der Aufwendungen finde ich in Ordnung.

    Es kommt nicht auf den Preis an, sondern was in der Mappe drin ist. :thumbup: 20,00 Euro für eine 10x15 Aufnahme wäre mir zu teuer. [ahh]ßßß

    In der heutigen Zeit braucht die Welt ein paar Verrückte. Seht Euch nur an wohin uns die Normalen gebracht haben !

  • Auslöser: Gut, man weiß bei diesen Fall natürlich nicht was ausgemacht wurde. Und man weiß jetzt auch nicht, was sie störte...Nur die Bilder? War der Preis ihnen zu hoch oder zu niedrig? Oder war man nicht zufrieden, weil man eine Reklamation nicht zu ließ?
    265€ für 1,5h mit 25 Bilder auf DVD ist sehr fair. Ich habe aber schon von Fällen gehört, die eine Fotografen gebucht haben, dann aber urplötzlich von der Art der Bilder überrascht waren (siehe "künstlerische Freiheit", obwohl die Möglichkeiten des Vergleichens noch nie so einfach wie heutzutage war.


    dieser Vorgang war mir bekannt und für uns kaum relevant. Es ist immer wieder erstaunlich zu welchen Mitteln in der Fotografie gegriffen wird.


    Gruß phoenix

    Nur in der Fotografie? Das ist gängige Praxis. Bestes Beispiel ist die Beziehung Arzt <----> pharm.Industrie.

  • Was scheinbar einmal von spezialisierten Fotoketten eingeführt wurde, wird nun als normal angesehen. Wie ich schon aus eigener Erfahrung schrieb, es gibt teilweise Kindergärten oder Schulen, die eine solche "Spende" voraussetzen. Dazu muss nicht mal ein "bestechender" Hintergedanke da sein, es hat sich als Normal eingebürgert.


    Ich glaube, das die Rechtslage gar nicht genau bekannt ist.

  • Wäre dann auch gut wenn das Wort Betrug aus dem Titel "umgewandelt" wird. Nur weil der MDR berichtet muss es nicht stimmen.

    Stimme ich dir zu. Prinzipiell bezahlen die Eltern die Dienstleistung bzw. ein Produkt (=Fotografie + Mappe) zu einen vorher festgelegten Preis. Ob nun ein Teil des gezahlten Geldes der Einrichtung wieder zugute kommt oder nicht, würde den Paketpreis vermutlich nicht ändern.

  • und zum anderen ist das Thema wirklich nicht neu. Fragt man mal die "Suche" gibt es schon Verhandlungen seit 2005. Also "ALLE" wussten es und keiner hat was dagegen getan. Purer Populismus vom MDR. 2011 gab es schon mal ein Urteil zum dem Thema. Fotograf wurde zuerst freigesprochen dann wurde das Urteil wieder gekippt. Rechtslage also wirklich nicht Eindeutig.


    https://www.rechtslupe.de/strafrecht/schulfotografen-329995

  • Es geht eigentlich um das Thema "Handaufhalten"! Habe ja selber viele Jahre komplette Computerräume an fast 1000 Schulen geliefert und betreibsbereit übergeben. Wenn es da die klare Ansage einer Spende auf das Konto der Ehefrau oder Verein XY gab, war das Gespräch für mich beendet. Denn wir haben zb. an so mache Berufsschule, 10 oder mehr Räume auf einmal geliefert, da kommen da schon ein paar Mio. pro Auftrag zusammen und da sind 3-6% schon extrem kriminell. Und in der Zeit habe ich auch Schulfotografen kennengelernt und konnte nur staunen wie das Geld eingesammelt wurde. Alles in bar und von Hand zu Hand. :saint:

  • Das ist einer der Gründe warum ich keine Kindergarten- und Schulfotos mehr mache. Die Einrichtungen haben bei mir vorausgesetzt, dass sie mindestens 10% vom Umsatz bekommen. Dabei haben mich immer die Einrichtungen angespochen, ob ich nicht bei ihnen Fotos machen kann und nicht umgedreht. Dann wurden auch noch extrem die Preise gedrückt und dann noch 10% abgeben, da wäre für mich mich nicht viel übrig geblieben. Einigen Eltern musste ich dann auch hinterrennen, damit ich mein Geld bekomme. Als Fotograf sage ich nur, Finger weg von diesen Aufträgen.

  • Ich verbringe demnächst mal wieder einen Vormittag in einen Kindergarten. Auch diesmal wurde ich beim Gespräch mit der Leitung auf die 10% angesprochen...Meine Meinung steht ja oben dazu...
    Ich kann darüber sogar noch hinwegsehen, da es noch nie eine Verhandlung über den Preis gab und die reine "Verkaufsarbeit" bei den Erziehern liegt: Die Mappe wird vorproduziert und abgegeben. Die Mappen werden komplett verkauft oder gar nicht. Somit muss ich 1-2 Wochen später nur noch zur Einrichtung fahren und die Abrechnung machen.
    Vorteil: Die Erzieher werden die Mappen nicht zur Ansicht mit nach Hause geben und bemüht sein, möglichst viele davon zu verkaufen. Denn umso mehr sie verkaufen, desto mehr bekommt auch die Einrichtung. Und meiner einer muss sich nicht mit nichtzahlenden Eltern umherschlagen.


    Eine Win-Win-Situation sozusagen. Und deswegen kann ich mit den 10% ganz gut leben.