Für meine (Ost)-Contax-Sammlung habe ich eine Vorliebe für Zeiss bzw. Meyer-Objektive im Alu-Finish entwickelt. Erstens sind es die einzigen die auch aus den entsprechenden Zeitraum stammen und zweitens sind sie optisch einfach nur schön. Allerdings sind manche davon in einem Preissegment angesiedelt, welches einfach nur als "völlig daneben" bezeichnet werden kann. So bspw. auch das Trioplan 2.9/50, welches in der M42-Version derzeit kaum unter 80€ zu haben ist. Gut, es war primär für die Altix gedacht und gebaut und somit als M42 eher selten. Aber ob das tatsächlich die aufgerufenen preise rechtfertigt sei dahingestellt.
Günstiger gibt es dieses tatsächlich für die Altix und bietet sich somit für ein Umbauprojekt an.
In einigen Foren ist zu lesen, das durch leichtes Abfeilen der Bajonettnasen das Objektiv in einen M42 auf Canon (oder Sony AF etc.)-Adapter gepresst werden kann um es an die digitale SLR zu adaptieren. Außerdem soll dadurch sowohl der M42-Adapter weiterhin verwendbar bleiben als auch das Objektiv weiter an einer Altix.
Letztlich hört sich das aber irgendwie halbseiden an. Deshalb ging mein Gedankengang in die Richtung, das Objektiv selbst mit einem M42-Gewinde zu versehen. Damit liese es sich per M42-Adapter an digitalen SLR als auch an analogen SLR mit eben diesem Gewinde verwenden. Was dann auch der Schluß des Kreises zu meiner eingangs erwähnten Sammlung ist.
Material:
- Objektiv der Wahl von einer Altix V, n oder nb (frühere Versionen sind nicht geeignet, da bei diesen der Zentralverschluss noch im Objektiv sitzt
- M42 Distanzring
- Werkzeug (Säge, Dremel bzw. Feile, Sekundenkleber, Heißkleber, Teppichmesser)
Arbeitsschritte:
- vom Distanzring das Stück mit dem Außengewinde absägen, Sägeflächen entgraten und ggf. "schön" feilen
- Bajonettnasen des Objektiv soweit abfeilen/ dremeln, bis der zuvor erstellte Gewindering gerade so darüber passt.
- Gewindering bis zum Objektivkorpus aufschieben
- Objektiv samt Gewindering in einen Adapter oder M42-Gehäuse eindrehen und ausrichten, damit die Skalenanzeigen von oben zu sehen sind (In aller Regel unterscheiden sich die Positionen dabei. Es empfiehlt sich daher, sich hier eher nach der zukünftigen Verwundung zu orientieren.)
- Position merken oder markieren und den Ring mit Sekundenkleber an den Bajonettnasen fixieren
- abschließende Prüfung auf Position der Beschriftung und Fokussierung auf Unendlich. Letzteres hat aber auf Anhieb gepasst.
- Verklebung mit Heißkleber, überstehenden Klebstoff nach Erkaltung mit Teppichmesser wegschneiden
Test:
- für die Prüfung der Abbildungsleistung verwende ich seit geraumer Zeit eine auf eine ebene Holzplatte "gespannte" Seite aus einer Zeitschrift. Durch die Darstellung der Schrift ist eine objektive Beurteilung der Bildschärfe bis in die Bildecken sehr gut möglich.
- Obektiv auf minimale Distanz eingestellt und die Kamera entsprechend weit (oder nah) aufgestellt.
- jeweils ein Testbild für minimale, mittlere und maximale Blende