Wassertropfen einfrieren

  • Wer hat schon nicht diese Bilder von fallenden Wassertropfen gesehen, die scheinbar im Fall einfroren sind?
    Und wer hat sich danach nicht die Frage gestellt wie man solche Bilder machen kann?


    Aber auf jede Frage gibts auch eine Antwort.
    Und deswegen möchte ich euch einmal den Aufbau und die Vorgehensweise beim Fotografieren solcher Bilder erläutern.


    Benötigtes Material


    -Stativ oder feste Unterlage
    -möglichst eine farbige Schüssel oder als Alternative ein Glasgefäss (gerade Vase)
    -eine starke Lichtquelle (Bauscheinwerfer) oder ein Blitzgerät (wenn vorhanden mehrere Blitze als Slave)
    -einen fein einstellbaren Wasserhahn
    -(Färbemittel)
    -eine Kamera bei der man die Belichtungszeit manuell einstellen kann mit einer guten Macrofunktion oder bei einer DSLR ein Macroobjektiv und Serienbildfunktion.
    -ggf. Fernauslöser


    Aufbau


    Zu Beginn wird der Fangbehälter (Vase oder Schüssel) direkt unter den Wasserhahn gestellt.


    Je tiefer der Behälter vom Wasserhahn entfernt ist, desto intensiver die Tropfenbildung beim Auftreffen auf das Wasser, aber um so langezogener sind dann auch die fallenden Tropfen.


    Das Behältnis wird nun bis zum Rand mit Wasser gefüllt.


    Die Kamera wird auf dem Stativ je nach dem gewünschten Blickwinkel ausgerichtet.
    Ist nur eine feste Unterlage vorhanden, muss der Behälter auf die dementsprechende Höhe gebracht werden.


    Die Lichtquelle ist nun so zu plazieren, so dass sie nicht direkt in die Kamera und in das Behältnis gerichtet ist.
    Verwendet man Blitzgeräte, so sind diese möglichst rundum und ebenfalls nicht direkt in die Kamera und in den Behälter zu richten, da es sonst zu starken Reflexionen kommt. Auch ist die Blitzintensität herunter zu regeln. (Achtung: Bei deren Einsatz verlängert sich die Belichtzeit aufgrund der Synchronisation meinst auf 1/200sec, was bei Wassertropfen fast zu lang ist)


    An der Kamera ist nun die Serienbildfunktion und eine niedrige Belichtungszeit einzustellen (1/1000sec abwärts). Wenn man hat, kann man den Fernauslöser anschliessen.


    Ablauf


    Der Wasserhahn wird nun aufgedreht, so das sich nur vereinzelte Tropfen lösen.
    Nun stellt man den manuellen Focus (der besser geeignet als der Autofocus ist) direkt auf den Aufschlagpunkt der Tropfen ein. Hat man nur den Autofocus zu Verfügung, so ist das mittlere Messfeld auszuwählen oder zu testen auf was fokussiert wird. Will man fallende Tropfen fotografieren, so ist ein Focuspunkt direkt unterhalb des Wasserhahnes zu empfehlen, da sonst der Focus den Hintergrund erfassen kann.
    Tipp: Wasserhahn am Austretepunkt der Tropfen anfocussieren und leicht unterhalb auslösen.
    Nun wird per Auslöser Serienbilder aufgenommen. Wer über eine Raw-fähige Kamera verfügt, der sollte auf JPEG umstellen, da mehr Aufnahmen auf die Speicherkarte passen und mehr Serienbilder in Folge möglich sind.


    Bei geringen Belichtungszeiten wirkt der Wassertropfen im Fall wie eingefroren, beim Auftreffen auf das Wasser erscheint der typische Eintaucheffekt.
    Bei längeren Belichtungszeiten, wie beim Einsatz mit dem Blitz, kann es vorkommen, das das Bild verschwommen aussieht oder ein Nachzieheffekt zum Vorschein kommt, was allerdings auch gut aussieht.


    Die Farbe des Behälters bringt Kontrast in das Bild. Beliebt sind vor allem blaue Töne. Wer einen farbigen Behälter nicht zur Verfügung hat, der kann mit gefärbten Wasser ähnliche Resultate erzielen.


    Bildbearbeitung


    Je nachdem wie man den Bildausschnitt haben möchte, so kann man das Bild zurecht schneiden. Auch den Wasserhahn kann man wegretuschieren. Durch Erhöhung der Farbsättigung kann man kräftigere Farben erzeugen.


    Zusammenfassung und Fazit


    Mit kurzen Belichtungszeiten erstarren die Tropfen im freien Fall oder eine typische Wasserkrone beim Auftreffen auf Wasser entsteht.
    Wichtig ist die Kamera genau auszurichten und den Focus richtig zu plazieren.


    Es ist eine lange Geduld und viele Aufnahmen von Nöten um ein passendes Foto zu machen.
    Nicht aufgeben. Wenn bei 100 Bildern 1-3 Aufnahmen so gelungen sind, wie man sich wünscht, dann hat man einen guten Durchschnitt erzielt.

  • Hallo


    Ich bin dabei Fotos von Wassertrofen zu schiessen. Wie hast _Du es geschafft ohne Lichtschranke solche scharfe Fotos von Wassertropfen zu machen? Wieviel Licht hast Du verwendet und wieviel Tausendstel Sekunden war der Verschluss offen?
    Ich habe das auch probiert und habe nie einen Tropfen gesehen.
    Ich habe mir eine Lichtschranke bestellt und möchte nun Fotos von zwei Wassertropfen machen die aufeinander treffen. Verschiedene Farbige Tropfen etc.
    Hast Du vielleicht ähnliches probiert?
    Ich verwende einen Drucktank, Schläuche und Rohre um die Wassertropfen weg zu katapultieren.


    Bitte um feedback


    Gruss Harry