bildgestaltung für autodidakten

  • wer sich ein buch über fotografie für anfänger kauft, wird darin vermutlich auch ein paar seiten über bildkomposition und gestaltung lesen können. allerdings wird dies naturgemäß nur wenig sein und so könnte schon bald der wunsch entstehen, diesbezüglich mehr zu erfahren.


    in gera könntet ihr dann einen kurs an der volkshochschule beim besten fotografen der stadt (?), frank rüdiger besuchen, aber vielleicht reicht eure zeit nicht und ihr seid auch eher autodidaktisch verlangt.


    also amazoon, weil die hiesigen buchhändler nichts vorrätig haben? schlechter tip! besser beim lokalen händler zur ansicht bestellen oder nach jena/leipzig fahren, um in ruhe, das buch der wahl zu studieren.


    ich hatte mir letztes jahr zunächst bei amazoon von Harald Mante "Das Foto" für 50,-€ bestellt und war als ich es erhalten hatte, erstmal ziemlich verärgert über diesen angestaubten, öden scheiß eines fotografieprofessors, dessen buch überall als "das" lehrbuch gepriesen wird. aber dazu später mehr.


    kürzlich habe ich mir dann Michael Freeman "Der fotografische Blick" für 30,-€ gekauft und das ist ein buch, das ich euch guten gewissens empfehlen kann. freemann ist ein pragmatiker, dessen buch mit bildern und texten zu fesseln vermag. er kommt aus der geo, time life ecke – d.h. macht fotojournalismus auf gehobenem niveau und behandelt in seinem buch überhaupt erstmal die frage, warum man sich mit bildgestaltung beschäftigen sollte. und das ist schon so ein punkt, den viele andere autoren gerne auslassen. insgesamt bietet er eine einführung in diese thematik, mit der man schon viel anfangen kann. zu kritisiern finde ich an seinem buch nur den umstand, dass es an manchen stellen (insbesondere bei der behandlung von farben) sehr kurz bleibt. auch ist es ein buch, das eher dem harmonischen blick folgt, als der frage, wie man seine bilder aufregend, gegen den strich bürstet.


    nachdem ich freeman gelesen hatte, war ich dann überhaupt erst in der lage mante zu lesen. mante's buch kann man keinem anfänger empfehlen. es behandelt bildaufbau und farbdesign aus einem blickwinkel, der auch für designer und maler von interesse wäre, aber wenig fotospezifisch ist. seine bilder sind angestaubt, die didaktik ist scheiße und bildunterschriften und blätterzwang um seine texte mit den bildern zu verbinden ist ärgerlich. die farben behandelt er auf grundlage des farbkreis es von itten und erwähnt küppers kritik mit keinem wort. ich dachte zuerst dieses buch von einem schildermaler der sich zu einem fotografieprofessor hochgearbeitet hat, ist ein hervorragendes schlafmittel – aber dummerweise ist es das ausführlichste buch zu diesem thema, das mir derzeit bekannt ist.


    zusammenfassend würde ich sagen: lest freeman und spart euch mante, aber sucht im internet nach den stichwörtern farbkontrast und farbwirkung und wer weiß vielleicht gibt es bessere bücher...