Diese Beratung soll denjenigen helfen, die sich in näherer Zukunft eine Kamera zulegen wollen, aber sich unschlüssig sind welche es sein soll.
Deswegen sollen euch ein paar Fragen und Antworten euch bei eurer Entscheidung helfen.
Welcher Kameratyp ist der richtige für mich?
Wieviel MP brauch ich wirklich?
Der ISO-Wert
Welche Brennweite/Zoom ist nötig?
Video- Was braucht man wirklich (nicht)?
Fazit
Welcher Kameratypen ist richtige für mich?
Kompaktkameras
wie der Name es schon sagt, ist dieser Kameratyp eher für den kleinen Rucksack oder die Handschuhe gedacht.
Hier kann man aber die Kompaktkamera größenmäßig nochmals unterteilen:
-Ultrakompakte (in Länge und Breite ein wenig größer als eine Kreditkarte, in der Tiefe etwa so groß wie eine Streichholzschachtel)
typische Vertreter sind:
Canon IXUS Modelle
Casio Z-Modelle
Panasonic FX-Modelle
Sony W- und T-Modelle
-Kompakte ( in den Abmessungen geringfügig größer als die Ultrakompakte, jedoch wesentlich, bis zu 3cm mehr, tiefer)
typische Vertreter sind:
Canon Powershot-Modelle
Fuji A-Modelle
Olympus FE-Modelle
Samsung S-Modelle
Diese Kameras sind für Nutzer gedacht, die nach dem Prinzip: "Einschalten und Auslösen" gehen und auf
manuelle Einstellmöglichkeiten verzichten können.
Am meisten wird im vollautomatischen Modus fotografiert
+ klein
+ preiswert
+ schnell
+ unkompliziert
+ Video möglich
+ Bildvorschau durch LCD
- kaum Erweiterungen möglich
- sehr eingeschränkte Einstellmöglichkeiten
- überwiegend kein Blitzschuh für externen Blitz vorhanden
Prosumer/Bridge
Die sogenannten Kameras sind zwischen Kompaktkameras und DSLR angesiedelt und sind für Hobbyfotografen gedacht,
die sich auch mal nicht davor scheuen, die Kamera richtig auszuprobieren und mit manuelle Einstellungen versuchen Bilder zu machen.
Nachteil ist dann aber auch die Größe, die sich schon einer DSLR nähert.
Oft sind diese Prosumerkameras mit einen großen opt. Zoom ausgestattet und werden deswegen auch oft Superzoomkameras genannt.
Durch schon oftmals eingebaute Bildstabilisatoren kommt es auch in großen Brennweitenbereich zu weniger Verwacklungen.
Der größte Unterschied zu einer DSLR ist das Nichtvorhandensein eines Wechselbajonetts, so das Erweiterungen nur auf Konverter und Filter beschränken.
Die Canon S-Serie
Fuji's S-Serie
Panasonics TZ-Serie sowie die FZ-Serie
Sonys H-Serie und die R1
sind Vertreter dieser Sorte.
+ manuelle Einstellmöglichkeiten
+ z.T. hoher opt. Zoom
+ Bildstabilisatoren oft schon eingebaut
+ Video möglich
+ Bildvorschau über LCD möglich
- groß
- im mittleren Preisniveau
- kaum durch Zubehör erweiterbar (und wenn dann nicht preiswert)
Spiegelreflex
Durch kluge Marketingstrategien ist der Marktanteil dieser Kameraklasse in den letzten Jahren stetig gestiegen.
Gelockt durch gezielte Werbung kauften sich etliche "Anfänger" eine solche, in der Anschaffung auch nicht gerade billigen Kamera,
mussten aber nach kurzer Zeit feststellen das sie mit ihr ein wenig überfordert waren.
Wenn man objektiv ist sprechen eigentlich mehr Dinge gegen eine solche Kamera als die Vorteile:
Vertreter sind z.B.:
Nikon D40, D200
Canon 400D, 1D Mark III
Pentax K10D
Sony alpha100
+ eine durch andere Kameratypen nicht errreichbare Möglichkeiten (Tiefenschärfe, Macrofähigkeit, usw.), jedoch nur bei der Nutzung spezieller Objektive
+ manuelle Einstellmöglichkeiten
+ Wahl eines Objektives das genau für eine Szene geeignet ist
+ schnelle Bildfolge
+ schnelle Einsatzbereitschaft
+ mit externen Blitz oder Blitzanlage kombinierbar
- groß
- schwer
- hoher Anschaffungspreis
- hohe Kosten durch Objektive und Zubehör
- fototechnisches Grundwissen muss vorhanden sein
- keine Videoaufnahmen möglich
- noch eingeschränkte Liveansicht über Bildschirm
Wer denoch eine solche Kamera sein eigen nennen will, der darf sich nicht scheuen sich intensiv fototechnisches Grundwissen anzueignen,
In kostspieliges Zubehör zu investieren und nicht nur im vollautomatischen Modus zu fotografieren. Den mit dem geht die mögliche Kreativität verloren.
Wieviel MP brauch ich wirklich?
Viele Kamerahersteller locken mit hohen Zahl an Megapixeln. Doch der Otto-Normalverbraucher benötigen diese 8, 10 oder 12 MP überhaupt nicht.
Die meisten (wenn sie es überhaupt tun) lassen ihre Bilder in den Formaten 9x13, 10x15 auslichten, seltener in größeren Formaten.
Für die ersten beiden Formate reicht übrigens eine 3 Megapixel Kamera vollkommen aus.
Aber zurück zu den Technischen:
Je höher die Anzahl der MP, desto größer sollte auch der Sensor sein. Eine Kompaktkamera mit 6MP und einem Sensor von 1/2,5" wird bessere,
rauschärmere Bilder machen als eine Vergleichbare mit 10MP und gleichgroßem Sensor. Das Ganze hat mit dem Lichteinfall auf den Sensor zu tun, was aber
zu Erklären einfach zu weit führen würde...
Dieses Bildrauschen wird vor allem bei Aufnahmen bei höheren ISO-Werten und Aufnahmen bei dunkler Umgebung sichtbar.
Der heutige Standard bei Kompaktkameras liegt bei ca. 6MP. Die Sensorgröße sollte 1/2,5" nicht unterschreiten, besser ist jedoch ein 1/1,8" Sensor oder ein
größerer.
Digitale SLR haben größere Sensoren und bieten so (mit den entsprechenden Objektiven) die bessere Bildqualität.
Der ISO-Wert
Grundsätzlich gilt: Je höher die ISO-Wert, desto niederiger die Bildqualität. Das Bildrauschen nimmt zu.
Verwendbare ISO-Werte bei Kompaktkameras liegt zwischen 100 und 400.
Selbst bei DSLR wird das Rauschen ab spätestens ISO 800 deutlich sichtbar.
Daher nicht von den Angaben der Hersteller verwirren lassen, die mit ISO-Werten bis 3200 werben.
Bei solchen hohen Werten sind Bilder nur mit Vollformatkameras noch sehenswert.
Welche Brennweite/Zoom ist nötig?
Es gibt zwei Arten des Zooms: der optische und der digitale.
Letzteren kann man vernachlässigen, das das Bild bzw. die Pixel mit der kamerainternen Software
vergrößert werden und so zu einer schlechteres Qualität führt.
Wichtig ist alleine der optische Zoom, wobei dieser nicht auf den reellen Brennweitenbereich schließen lässt.
So kann sich der angegebene 3fach opt. Zoom bei verschiedenen Kameras unterschiedlich auswirken.
Daher sollte man neben der Zoomangabe auch auf den Brennweitenbereich schauen.
So niedriger die erste angegebene Zahl, desto größer ist der Blickwinkel den man fotografieren kann. Je höher der zweite Wert, desto näher kommt man an ein Motiv heran.
Eine heutige Kamera sollte einen 3fach opt. Zoom besitzen. Eine Kamera ohne Zoomfunktion sollte man gleich vernachlässigen.
Bei Spiegelreflexkameras wird kein Brennweitenbereich angegeben, da die Kamera nicht über ein eingebautes Objektiv verfügt.
Bei der Beschreibung von Objektiven wie z.B. 70-300mm geht man vom sog. Vollformat aus. Die meisten SLR, bis auf die angesprochenen Vollformatkameras,
haben aufgrund des Sensors einen sog. Vergrößerungs- oder auch Cropfaktor.
Diesen muss man mit der angegebenen Brennweite multiplizieren, um auf den Brennweitenbereich einer Kleinbildkamera zu erhalten. Und dieser wird bei anderen Digitalkameras angegeben.
So beträgt die reelle Brennweite einens 70-300mm-Objektives mit einen Canon-typischen Vergrößerungsfaktor von 1,6 immerhin 116-480mm.
Erst mit diesem Wert hat man einen Vergleichswert zu den sogenannten Superzoomkameras.
Übersteigt die Brennweite 200mm, so sollte das Objektiv oder die Kameras über einen optischen Bildstabilisator verfügen, da ansonsten
bei Aufnahmen ohne Stativ schell Verwacklungen möglich sind.
Video- Was braucht man wirklich (nicht)?
Die Videofunktion ist ein Ausstattungsmerkmal, das außer eine DSLR fast alle Digitalkameras haben.
Heutzutage ist eine Videoauflösung von 640x480px bei 25fps (Bilder je Sekunde) Standard. Diese Auflösung reicht volkommen aus,
um sich die Videos auf Röhrenfernsehern mit PAL-System (max.768 × 576px) anzuschauen.
Einige Kameras lösen noch höher (1280x720= HD-Qualität) und mit einer noch höheren Bildrate (bis zu 60fps) auf.
Diese Auflösungen gehen allerdings sehr zu Kosten der Speicherkapazitär, die sehr schnell abnimmt.
Aus diesem Grund ist die Aufnahmedauer für Videos bei einigen Kameras beschränkt.
Nutzt man die Videofunktion öfters als die normale Fotofunktion, so sollte man gleich zu einer (digitalen) Filmkamera greifen.
Diese lösen besser auf und haben meist noch eine Foto-oder Standbildfunktion.
Für den gelegtlichen Einsatz sollte aber eine Digitalkamera mit einer Auflösung von 800x600 bei 30fps mehr als ausreichend sein.
Fazit
Mit dieser Zusammenfassung wird man nicht die ideale Kamera finden, man wird aber die Auswahl einschränken können.
Letztendlich kann man nur die richtige Kamera finden, wenn man weiß was man will.
Man kommt schneller zu einen Ergebnis, wenn man hier im Forum einfach mal fragt und sich Infos und Erfahrungswerte geben lässt.