Eigenbau Lochkamera

  • so, nach dem ich mal 2 tage gewerkelt habe, ist mein "protoyp" meiner lochkamera fast fertig, verschluss und stoffabdeckung für die mattscheibe muss noch gebastelt werden und ein rückteil mit fotopapieraufnahme (10x15)


    ungefähre bauzeit 25 stunden, faltenbalg aus bastelkarton ca. 2 stunden


    wenn zwischen weihnachten und sylvester zeit is schreib ich mal was dazu - falls interesse besteht :)


    Tante Edit hatte n bisschen zeit :)



    die idee : eine lochkamera bauen die mithilfe von einer mattscheibe einzurichten ist und dann durch ein wechselrückteil mit fotopapier oder film zu bestücken ist.


    sehr feines hilfsmittel hierzu sind die metallprofile der firma alfer die wunderbar zuzuschneiden sind und mit allerhand zubehör bedacht wurden (winkel, t-stücke, endstücke usw)


    format festlegen : für den anfang reichte mir fotopapier 10x15cm um die abmessungen der kamera in rahmen zu halten, später soll noch ein rückteil für die aufnahme von rollfilm folgen


    die kamera kann mit dem faltenbalg auf eine individuelle brennweite eingestellt werden, wichtig dabei das man das loch mit dem richtigen durchmesser zur brennweite einsteckt. der faltenbalg wurde aus dickem bastelkarton 70x40 cm in zwei teilen gefertigt danach verklebt und mit acryl (für die lichtdichtigkeit) und aluwinkeln an der vorderen und hinteren standarte befestigt.


    loch: eine leere aludose eignet sich hervoragend um daraus ettliche löcher mit verschiedenen durchmessern zu fertigen. dose austrinken und dann in kleine rechtecke 24x36mm schneiden (geht mit ner herkömmlichen schere), dann die mitte ausmessen, am bsten zwei diagonalen aufmalen - der schnittpunkt ist die mitte. in der mitte mit einer kleinen spaxschraube oder nem anderen spitzen, rundem gegenstand leicht das blech eindrücken und dann mit einer feinen feile abfeilen so das ein kleines möglichst rundes loch entsteht. nun muss nur noch der erzeugte durchmesser ermittelt werden, das klingt schwieriger als es ist :) benötigte werkzeuge : diarahmen, diaprojektor, durchsichtiges lineal, noch ein lineal.
    das blech mit dem loch in den diarahmen stecken und in den projektor, dann das "bild" an der wand scharf stellen und das loch an der wand messen, dann das dia aus dem projektor rausnehmen und das durchsichtige lineal in den projektor stecken, dabei aber nicht am focus des projektors drehen, und an der wand den abstand der millimeterstriche des lineals messen. dann ein schneller dreisatz und wir wissen ob unser loch brauchbar ist oder nicht, zumindest kennen wir den duchmesser - am besten gleich aufs blech schreiben, und sehen ob das loch wirklich einem kreis ähnelt :)


    mattscheibe: die liebe mattscheibe kann man recht einfach herstellen, indem man handelsübliches plexiglas zurechtschneidet und dann auf einer seite mit milchglasseffektlack lackiert, nach mehreren stunden trockenzeit hat man eine super mattscheibe, die rauhe (lackierte) seite muss nach innen zeigen damit dort das bild draufprojeziert werden kann. allerdings ist die lackierte seite recht anfällig für staub, fingerabdrücke oder kratzer, daher ist sehr vorsichtig damit umzugehen.


    die vordere standarte: besteht aus aluprofilen 23,5x23,5mm. im inneren wurde mit einem u-profil (7,5x7,5x7,5mm) eine halterung für die abdeckwand aus 2mm dünnem sperrholz angeschraubt und im inneren mit acryl abgedichtet um kein ungebetenes licht reinzulassen. das lochblech wurde mitsamt dem diarahmen von innen auf das sperrholz geklebt. dafür musste in das sperrholz mit einemn 25mm forstnerbohrer ein loch gebohrt werden.


    die hintere standarte: besteht auch aus einem rahmen aus aluprofil 23,5x23,5mm an dem der faltenbalg mit acryl lichtdicht angebracht wurde und zusätzlich wieder mit aluwinkel festgeschraubt wurde. an der nach aussen zeigenden seite sind langlöcher mit dem dremel eingefräst um dort später die verschiedenen rückteile aufzunehmen. damit das ganze dann lichtdicht ist, habe ich eine türendichtungsband aus dem baumarkt aufgeklebt was dann beim anbringen des rückteils zusammengedrückt wird und lichtdicht abschliesst.


    das derzeitige rückteil nimmt nur die mattscheibe auf, auf der man tatsächlich bei normalem tageslicht auch was sehen kann :)

  • schnieket ding, wa. find ick echt knorke.
    im moment ärger ich mich, dass ich keine werkstatt mehr habe. aaber, was nicht ist kann ja wieder sein :) ich bin auf die ergebnisse gespannt

    Um weitere Kosten zu vermeiden, möchte Ich sie bitten davon abzusehen mir weitere Mahnungen zu schicken.
    Die Wahrheit liegt nicht in mehr Antworten, sondern in weniger Fragen
    oder auf meiner neu gestalteten hp -> www.styxn.de

  • Zitat

    Original von Knüppi
    Geile Sache!


    Bin schon gespannt was für Bilder da rauskommen! :)


    MfG Knüppi


    da muss ich erstmal auf die lieferung im baumarkt warten, die hamm keine plasteecken für das papierrückteil mehr - hab alles leergekauft :(


    Zitat

    Original von MB-Photo
    Freak... :-)


    He, wenn du Langeweile hast, da gibts noch so einen Galerieskript.... :D


    eher aufarbeiten liegengebliebener arbeiten und projekte, galerie steht auch auf dem zettel


    Zitat

    Original von Hans Schlüter
    Ah, das mit dem "Loch" hatte ich übersehen. Du würdest von einem verstellbaren Loch (Lamellenblende) profitieren, dann könntest Du in abhängigkeit von der Bildweite die ideale Blende wählen.


    das is ja ne geile idee, da könnt ich mir aus nem alten obejtiv die blendenlamellen klauen das müsste doch gehn oder ?


    Zitat

    Original von Styxn
    schnieket ding, wa. find ick echt knorke.
    im moment ärger ich mich, dass ich keine werkstatt mehr habe. aaber, was nicht ist kann ja wieder sein :) ich bin auf die ergebnisse gespannt


    werkstatt brauchste nicht, hab ich im arbeitszimmer in der wohnung gebaut , hab leider auch keine werkstatt mehr :(

  • @ farbenmann


    hallo Farbenmann, das Gezeigte ist schon recht eindrucksvoll. Super! So viel Arbeit. Aber Dir ist bewußt, daß Du am Ende Papiernegative haben wirst? Wie willst Du die umkehren? Scanner? Dann wird´s wieder digital. Ist´s nicht besser da auf Planfilm zu setzen? Das würde auch die Belichtungszeiten etwas verkürzen. Planfilmhalter gibt es in der Bucht zu Hauf.
    Gedanken zum Verschluss ... Warum denn nicht die alte P-SIX verwenden und da dann entsprechend einen Verschlußdeckel umbauen. `N Loch reinbohren, draufsetzen und justieren und fertig ist die Laube. Die Filmfrage wäre geklärt, der Verschluß ebenfalls und der Entwicklungsprozess wäre mit üblichen Mitteln vollkommen analog möglich, einen entsprechenden Vergrößerer natürlich voraussgesetzt.


    Das waren jetzt nur ´n paar Gedanken von mir zu diesem sicher sehr spannenden Thema der Fotografie. Ansonsten wünsche ich Dir und Deinen Lieben ein frohes Fest und weiter viel freie Zeit zum Bauen und Experimentieren. Die Ergebnisse werden ja schon mit Spannung erwartet.


    Gruß, W.


  • papiernegative kammer auch voll analog umkopieren - wie das geht weis du sicherlich besser als ich :) und schnell ein loch auf ne vorhandene kamera setzen ist nicht - das wär langweilig und viel zu schnell zu machen -schliesslich will ich ne kamera selber bauen ;)

  • Zitat

    Original von farbenmann


    das is ja ne geile idee, da könnt ich mir aus nem alten obejtiv die blendenlamellen klauen das müsste doch gehn oder ?


    Okay, dann komplett selbst gebaut. Um das Loch kommst Du aber dennoch nicht herum und mit ´nem alten Objektiv wird´s nicht gehen. Ist zwar verführerisch, aber technisch nicht sauber. Bei der Lochkamera hast Du zwei Unschärfeparameter, die eben typisch für diese Art Kamera sind. Einmal die Beugungsunschärfe am Rand des Lochs und dann noch die Unschärfe durch Lichtstreuung (siehe hier). Bei der Lochdimensionierung wirst Du leicht feststellen, das übliche Blendenlamellen nicht weit genug schließen, um auf einigermaßen optimale Lochdurchmesser zu kommen. Wie Du das Loch recht einfach und dennoch präzise herstellen kannst wird hier gezeigt (ist aber nur ´ne Anregung zum Experimentieren).
    Nun zur Rückseite der Cam. Du willst via Mattscheibe die Kamera einrichten und den Bildausschnitt, wie an einer Fachkamera, vor der Aufnahme via Mattscheibe klar definieren. Dazu brauchst Du m. E. ´ne Aufnahmeeinheit, die Du wechselweise mit Filmbühne, bzw. der Mattscheibe bestücken kannst. Also zwei Baugruppen zum Wechseln sind nötig. Den Papierträger lassen wir jetzt mal außen vor und schauen auf die Mattscheibe. Das Einfachste dafür wäre einfaches Pergamentpapier, welches Du straff gespannt auf ´nen Rahmen ziehst und fertig ist die Laube. Da kannst Du auch gleich noch die Gitternetzlinien ganz nach eigenem Gusto aufdrucken oder zeichnen. Hält sicher nicht so lange und hat auch ´nen hohen Dämpfungswert der Lichtdurchlässigkeit, ist aber für erste Versuche sicher die preiswerte Variante. Also Glas ist schon die bessere Lösung für Dein Vorhaben. Durch Deine Formatvorgaben hast Du ja auch gleich die Größe für diese Scheibe festgelegt. Ich denke, Du wirst dafür wohl doch noch mal zum Baumarkt fahren und Dich in der Glasabteilung umschauen müssen. Michglasscheiben werden die dort ja wohl haben. Passend zugeschnitten, Gitterlinien mittels wischfestem Fineliner draufzeichnen, in den Aufnahmerahmen gesetzt und ferrdüsch ... viel Spaß mit dem Teil. Die nahezu durchgängige Schärfentiefe, die typische Vignettierung und die eben nicht hundertprozentige Bildschärfe als gestalterische Elemente machen das Teil schon zu was Besonderem. Besonders Porträts sind was ganz Feines. Hier lauert ´ne Fan-Gemeinde mit Spannung auf Deine Ergebnisse. Hau rein und laß die Leute nicht zappeln.


    Fröhliche Grüße aus Leipzig und ´n guten Rutsch


    W.

  • Zitat

    Original von leipziger


    Okay, dann komplett selbst gebaut. Um das Loch kommst Du aber dennoch nicht herum und mit ´nem alten Objektiv wird´s nicht gehen. Ist zwar verführerisch, aber technisch nicht sauber. Bei der Lochkamera hast Du zwei Unschärfeparameter, die eben typisch für diese Art Kamera sind. Einmal die Beugungsunschärfe am Rand des Lochs und dann noch die Unschärfe durch Lichtstreuung (siehe hier). Bei der Lochdimensionierung wirst Du leicht feststellen, das übliche Blendenlamellen nicht weit genug schließen, um auf einigermaßen optimale Lochdurchmesser zu kommen. Wie Du das Loch recht einfach und dennoch präzise herstellen kannst wird hier gezeigt (ist aber nur ´ne Anregung zum Experimentieren).
    Nun zur Rückseite der Cam. Du willst via Mattscheibe die Kamera einrichten und den Bildausschnitt, wie an einer Fachkamera, vor der Aufnahme via Mattscheibe klar definieren. Dazu brauchst Du m. E. ´ne Aufnahmeeinheit, die Du wechselweise mit Filmbühne, bzw. der Mattscheibe bestücken kannst. Also zwei Baugruppen zum Wechseln sind nötig. Den Papierträger lassen wir jetzt mal außen vor und schauen auf die Mattscheibe. Das Einfachste dafür wäre einfaches Pergamentpapier, welches Du straff gespannt auf ´nen Rahmen ziehst und fertig ist die Laube. Da kannst Du auch gleich noch die Gitternetzlinien ganz nach eigenem Gusto aufdrucken oder zeichnen. Hält sicher nicht so lange und hat auch ´nen hohen Dämpfungswert der Lichtdurchlässigkeit, ist aber für erste Versuche sicher die preiswerte Variante. Also Glas ist schon die bessere Lösung für Dein Vorhaben. Durch Deine Formatvorgaben hast Du ja auch gleich die Größe für diese Scheibe festgelegt. Ich denke, Du wirst dafür wohl doch noch mal zum Baumarkt fahren und Dich in der Glasabteilung umschauen müssen. Michglasscheiben werden die dort ja wohl haben. Passend zugeschnitten, Gitterlinien mittels wischfestem Fineliner draufzeichnen, in den Aufnahmerahmen gesetzt und ferrdüsch ... viel Spaß mit dem Teil. Die nahezu durchgängige Schärfentiefe, die typische Vignettierung und die eben nicht hundertprozentige Bildschärfe als gestalterische Elemente machen das Teil schon zu was Besonderem. Besonders Porträts sind was ganz Feines. Hier lauert ´ne Fan-Gemeinde mit Spannung auf Deine Ergebnisse. Hau rein und laß die Leute nicht zappeln.


    Fröhliche Grüße aus Leipzig und ´n guten Rutsch
    W.



    ich möchte keinesfalls die komplexität meines vorhabens in frage stellen, aber über die genannten punkte hab ich schon viel nachgedacht, einige löcher gebaut und mir gedanken über die herstellung einer mattscheibe gemacht siehe hier, ich denke das unterfangen ist machbar, ergebnisse werden schnellstmöglich der öffetnlichkeit preis gegeben :)

  • ich hab neulich zwei lochkameras für den pysikunterricht meiner töchter gebaut:
    eine aus einem bretzelkarton und die andere aus zwei saftkartons.
    hab für beide ne zwei gekriegt und hätte jetzt gern mal ein foto von der mattscheibe gemacht, aber die blöde lehrerin, hat die kartons offensichtlich entsorgt. --((


    was ich damit sagen will...?...?


    man muss sich schon sehr genau überlegen was man basteln will......


    und was mich jetzt mal bei dem projekt hier interessieren würde:
    was willst du denn da eigentlich belichten? planfilm?
    und wo kriegt man denn sowas entwickelt?

  • Zitat

    Original von Gerano


    und was mich jetzt mal bei dem projekt hier interessieren würde:
    was willst du denn da eigentlich belichten? planfilm?
    und wo kriegt man denn sowas entwickelt?



    so wie ich das mitbekommen habe fotopapier und dann eine direktkopie.
    planfilm kann man auch selbst entwickeln, zur not und bei absoluter dunkelheit würde es sogar in einer schale gehen. aber dunkelheit mach depressiv von daher würde ich eher zu nem Tank tendieren, dass man freude am entwickeln hat.


    Bei absoluter dunkelheit den film in die tankspirale einfädeln und deckel drauf. dann kann man schon wieder licht anmachen o= entwickler einfüllen, kippen oder rotieren wenn die zeit rum ist - entwickler fachgerechter entsorgen - entwicklung stoppen und fixieren. ist n aufwand von vielleicht ner halben h. in den entwicklertanks für planfilm können auch mehrere filme entwickelt werden. hier n paar tipps http://www.grosskabinett.de/photo/Labor/entw/pf.php

    Um weitere Kosten zu vermeiden, möchte Ich sie bitten davon abzusehen mir weitere Mahnungen zu schicken.
    Die Wahrheit liegt nicht in mehr Antworten, sondern in weniger Fragen
    oder auf meiner neu gestalteten hp -> www.styxn.de


  • genau :) fotopapier und da heeme entwickeln - das dauert zwar ne weile beim belichten, aber gut ding will weile haben o>-|

  • Zitat

    Original von MB-Photo
    ach, chef meinte einen planfilm selbst herzustellen sei nicht das problem.


    Neben einer Basis (am besten Glasplatte) gibts bei http://www.moersch-photochemie.de/ irgendwo ein Emulsion zum Gießen.


    heissen dank, da kannsch ja glei weiter basteln wenn die kamera steht :D ne idee wie das zeug heist ?